Der newPark als virtuelles Kraftwerk
Für den newPark wurde ein zukunftsweisendes Energiekonzept entwickelt. Das Konzept steht im Einklang mit den wesentlichen Anforderungen, die von der Energiewende an ein modernes Industrieareal gestellt werden: von der dezentralen Energie-Erzeugung aus erneuerbaren Quellen über den Verbrauch am Ort der Erzeugung und den Einsatz neuer Speichertechnologien bis zum intelligenten Lastmanagement.
Passend zum Profil des newParks als Standort für innovative Unternehmen aus den Bereichen Industrie 4.0, GreenTech und Digitalisierung sollen bei der Energieversorgung vorrangig regenerative Quellen vor Ort zum Einsatz kommen, um die Treibhausgasemissionen zu minimieren.
Ziel ist es, durch Nutzung von Solarenergie und anderer erneuerbarer Energien eine insgesamt günstige Energiebilanz auszuweisen – bis hin zur Energieneutralität.
Ermöglicht wird dies durch eine effiziente Nutzung der erzeugten Energie und durch Synergien bei der Energiegewinnung wie vor allem die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Um das stark schwankende Angebot aus erneuerbaren Energien auszugleichen, werden die dezentralen Erzeuger mit den Energiespeichern zusammengeschlossen zu einem virtuellen Kraftwerk.
Die komplexe Aufgabe der arealbezogenen, umweltfreundliche Optimierung von Energieerzeugung und -verteilung übernimmt ein zentraler Energiedienstleister, der die Produktion und Abnahme von Energie für das gesamte Areal koordiniert und den Unternehmen bei allen Fragen rund um das Thema Energie schon vor der Ansiedlung zur Seite steht.
FAZIT
Der newPark ist konzipiert als Industrie- und Gewerbeareal, in dem beispielhaft die Chancen einer erneuerbaren und dezentralen Energieerzeugung verwirklicht werden. Regenerative Energie und Effizienztechnologien werden maßgeblich zur Dekarbonisierung des Areals beitragen
Das Energiekonzept im Detail
Das von der GERTEC GmbH entwickelte und zwischenzeitlich aktualisierte Energiekonzept fußt auf drei Grundsäulen:
1. Energie aus regenerativen Quellen: Solarenergie, Kraft-Wärme-Kopplung und Geothermie
Solarenergie und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) besitzen eine tragende Rolle im Energiekonzept für die Versorgung des newParks.
Die großen Dachflächen auf den Industriehallen bieten sich für Photovoltaik als Stromquelle an. Auch Stellplatzflächen mit Solarüberdachung könnten Strom erzeugen, der Ladesäulen für Elektrofahrzeuge speist, die so als Puffer für überschüssige Energie fungieren können. 57 Prozent des Strombedarfes könnten im Endausbauzustand des Industrieareals nach realistischer Schätzung des Energiekonzeptes so bestritten werden.
Von großer Bedeutung ist zudem das Kraft-Wärme-Kopplungspotenzial, das weitere 30 Prozent des Strombedarfs und sogar 42 Prozent des Wärmebedarfs deckt. Auch die oberflächennahen geothermischen Potenziale weist das Energiekonzept als erfolgsversprechend aus. Sie könnten 23 Prozent der benötigten Wärme und 19 Prozent der Kühlenergie des newParks liefern. Dabei nutzen Erdsonden in Verbindung mit Wärme- bzw. Kältetauschern die im Winter vergleichsweise warmen, im Sommer vergleichsweise kalten Erdschichten und gewinnen aus ihnen Wärme- bzw. Kühlenergie.
Ebenfalls von großer Bedeutung sind die industriellen Abwärmepotenziale, die der Deckung des Niedertemperatur-Wärmebedarfes der Forschung und Entwicklung sowie der Dienstleistung dienen können. Einen geringen Beitrag zur Wärmeversorgung (1 %) könnte dem Konzept nach zudem die Solarthermie leisten, also die Wärmegewinnung aus Sonnenenergie.
Die verbleibenden 30 Prozent der benötigten Wärme müssten konventionelle bzw. externe Energieträger beisteuern.
2. Ressourceneffizienz: Prozesswärme nutzen
Die starken Schwankungen bei der Einspeisung erneuerbarer Energien bedingen eine intelligente Steuerung der Energiebedarfe bzw. vorhandener Energieüberschüsse. Überschüssige Abwärme aus industriellen Prozessen kann beispielsweise für die Beheizung oder Warmwasserbereitung der benachbarten Gebäude aus dem Dienstleistungssektor oder der Forschung und Entwicklung dienen.
Der Energiebezug aus konventionellen Quellen kann so minimiert werden. Dadurch ergeben sich Kostenvorteile für die Unternehmen im newPark.
3. Umfassende Energie-Dienstleistungsangebote und Energiemanagement
Wichtiger Akteur für das Energiemanagement, den internen Energiehandel und die gebündelte Beschaffung von Energie ist ein für das gesamte newPark-Areal zentral agierender Dienstleister. Laut Energiekonzept besteht die Aufgabe in der Förderung der Energieeffizienz in den Unternehmen, der Integration von erneuerbaren Energien in die Versorgungskonzepte sowie die Durchführung von Lebenszyklus-Analysen (Ökobilanz und Lebenszykluskosten) in der Planungsphase der Industriehallen, Verwaltungs- und sonstiger Gebäude. Auch die Begleitung und Durchführung von Energieaudits gemäß DIN EN ISO 50001, wie sie für das Nutznießen der Steuervergünstigungen aus dem Stromsteuergesetz gefordert sind, bietet der Energiedienstleister für Unternehmen im newPark an.
Außerdem trägt er wesentlich zur Umsetzung des nachhaltigen Energiekonzeptes bei. Mit der Einrichtung von Energie-managementsystemen in allen Betrieben und deren Vernetzung entsteht ein umfassendes Datenbild, das eine bedarfsgenaue Beschaffung von Gas und Strom ermöglicht und zugleich die am Ort gewonnenen Energien aus regenerativen Quellen (EEG-Anlagen) kostenseitig optimiert.
Quellen: Energiekonzept newPark, Stand August 2017