Großer Andrang und rege Diskussionen beim newPark-Gipfel

Pressemitteilung der WiN Emscher-Lippe und newPark GmbH vom 2. Oktober 2024

Gäste aus der Lokal-, Regional- und Landespolitik sowie weitere zentrale Akteure der Region und aus ganz NRW sind ihrer Einladung gefolgt: Landrat Bodo Klimpel und Bürgermeister André Dora sind äußerst zufrieden mit dem großen Interesse am newPark-Gipfel, der am vergangenen Freitag in Gladbeck stattgefunden hat. Mehr als 100 Besucher haben sich dort über den aktuellen Stand des landesweit größten Flächenentwicklungsprojektes informiert und neue Impulse aus informativen Vorträgen und Diskussionen mitgenommen.

Es geht um viel beim Thema newPark. Konkret: Um viel Fläche, um viele potenzielle Arbeitsplätze und um viel, dass es bei Erschließung und Vermarktung zu bedenken gilt. Mit über 500 ha Gesamtfläche von denen 156 ha zu Gewerbe- und Industriefläche werden sollen, ist der newPark eines der größten Flächenentwicklungsprojekte in NRW – und das einzige in einem Ballungsraum und somit mit direktem Zugriff auf ausreichend Fach- und Arbeitskräfte. Um die weitere Erschließung voranzutreiben, hatte die newPark Planungs- und Entwicklungsgesellschaft zusammen mit der regionalen Wirtschaftsförderung, WiN Emscher-Lippe GmbH, auf Initiative von Landrat Bodo Klimpel, Präsidiumsvorsitzender der WiN, und Bürgermeister André Dora, Aufsichtsratsvorsitzender der newPark GmbH, am vergangenen Freitag zum newPark-Gipfel geladen. Dass Sie damit einen Nerv getroffen haben, zeigte der große Andrang bei der Veranstaltung: Mehr als 100 Gäste konnten sie in Gladbeck begrüßen, so viele, dass die Besucherinnen und Besucher teils bis auf den Gang stehen mussten, um die Vorträge zu verfolgen.

Transformation jetzt angehen
„Der newPark ist in der Region wegweisend für die nächsten Jahrzehnte“, stellte Landrat Klimpel in seiner Begrüßungsrede fest und erntete dafür viel Zuspruch. Nicht zuletzt auch vom Regionaldirektor des RVR, Garrelt Duin, der in seinem Impulsvortrag mit dem Titel Transformation braucht Platz betonte: „Wir müssen uns auf den Weg machen, die jetzt anstehenden Transformationen anzugehen. Der newPark steht dabei stellvertretend für die gesamte Entwicklung der Region.“ Duin wies nachdrücklich darauf hin, dass man beim newPark und ähnlichen Flächenentwicklungsprojekten nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen und auf einzelne Großinvestoren setzen dürfe. Der Aufbau von resilienten Wirtschafts- und Industrieflächen müsse künftig auf ein Geflecht aus unterschiedlichen Unternehmen setzen, statt auf „den einen Großinvestor“. Dabei betonte Duin die Wichtigkeit des produzierenden Gewerbes als Basis für die ganze Wertschöpfungskette vom Handwerk bis zu Ingenieurdienstleistungen. Die ‚Grünste Industrieregion der Welt‘ zu werden bedeute auch Industrie zu erhalten und anzusiedeln, als Ausgangspunkt für viele weitere wertschöpfende Unternehmen. Der Regionaldirektor schloss seinen Vortrag mit einem eindringlichen Appell, das Zeitfenster für Ansiedlungen zu nutzen.

Hochkarätige Besetzung beim newPark-Gipfel: Neben zahlreichen Abgeordneten aus Landtag, Kreistag und Kommunalparlamenten war auch Landrat Bodo Klimpel (vorne) und Dirk Diedrichs, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für Großansiedlungen, zu Gast. Foto: Kreis Recklinghausen

Sieben Punkte für eine erfolgreiche Ansiedlung
Zeitfenster waren ein Thema, das auch Dirk Diedrichs in seinem Vortrag Rahmenbedingungen für erfolgreiche Großansiedlungen als zentralen und wichtigen Punkt betonte. Dass man Herrn Diedrichs aufmerksam zuhören sollte, wenn er davon berichtet, was es für die erfolgreiche Ansiedlung von Investoren und Unternehmen braucht, zeigt ein Blick auf seine Visitenkarte: Er ist der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für Großansiedlungen und kann auf eine ganze Reihe von sächsischen Erfolgsgeschichten verweisen, als deren jüngstes Beispiel die Ansiedlung des Chipherstellers TSMC in Dresden dienen mag. Sieben Punkte nannte Diedrichs in seinem Vortrag, die erfolgreiche Ansiedlungen ermöglichen: Rentabilität, Flächenverfügbarkeit, Infrastruktur, Arbeitskräfteverfügbarkeit, ein bestehendes „Ökosystem“ (Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Unternehmensnetzwerke, etc.), Akzeptanz und Politische Unterstützung („Ansiedlungspolitik ist Chefsache“).

newPark: zentrale und übergeordnete Bedeutung für die Region
Unschwer lässt sich erkennen: Der newPark bietet offenbar beste Voraussetzungen für die weitere Vermarktung. Auch den siebten und vielleicht wichtigsten Punkt auf Diedrichs Liste (Ansiedlungspolitik ist Chefsache) konnte man nach einem Blick auf die am Freitag anwesenden Gäste als gegeben betrachten, soweit es die Region angeht. Neben zahlreichen Abgeordneten aus Landtag, Kreistag und Kommunalparlamenten war auch die Verwaltungsspitze mit Regierungspräsident Bothe vertreten. Einzig aus Düsseldorf wurde hier in der anschließenden Podiumsdiskussion noch mehr Unterstützung eingefordert. Bürgermeister Dora hielt fest: „Wir als Stadt Datteln haben geliefert. Jetzt brauchen wir Unterstützung von den Wirtschaftsförderungen des Landes und des Bundes.“ Er betonte dabei auch noch einmal die zentrale und übergeordnete Bedeutung des newPark. „Wir haben das nicht für Datteln gemacht, sondern für unsere Region“, so Dora. Josef Hovenjürgen, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, versprach, die Anregungen und Argumente mit nach Düsseldorf zu nehmen.

„Den newPark ins Schaufenster stellen“
Ebenfalls kam auf der Podiumsdiskussion zur Sprache, inwiefern der newPark zu den gleichen Bedingungen wie die von Herrn Diedrichs angesprochenen Ansiedlungsprojekte in Sachsen vermarktet werden kann. Hintergrund der Frage sind die großzügigen Subventionen, die für den „Aufbau Ost“ gewährt worden sind und ob Ansiedlungen ohne entsprechende staatliche Unterstützung überhaupt möglich seien. Hier versicherte Landrat Bodo Klimpel, man sei mit den entsprechenden Stellen für EU- und Landesfördergelder im stetigen Austausch. Darüber hinaus kündigte Regionaldirektor Duin an, dass es künftig eine eigene Ruhrgebietsrepräsentanz in Brüssel geben werde. Ganz unabhängig von der Verfügbarkeit von Fördermitteln für Erschließung und Vermarktung des newPark machte ein Statement von Herrn Diedrichs Hoffnung: „Sie haben hier eine exzellente Fläche. Es wäre schön, wenn wir so etwas in Sachsen hätten. Stellen Sie den newPark ‚ins Schaufenster‘, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass Sie Investoren finden.“

Einen letzten Punkt der Liste der Rahmenbedingungen für erfolgreiche Großansiedlungen von Herrn Diedrichs gilt es abschließend noch zu betrachten: Die Akzeptanz. Es ist kein Geheimnis, dass das Projekt newPark durchaus auch kontrovers diskutiert worden ist, so auch auf dem newPark-Gipfel. Bedenken wurden insbesondere aus Richtung der Fraktion Bündnis90/Die Grünen geäußert. Der Geschäftsführer der newPark GmbH, Andreas Täuber, betonte in seiner Präsentation, dass die Bedenken in die Planung eingeflossen sind und der newPark als eine „Blaupause für klimaneutrale, grüne Industrie“ entwickelt werden soll – Erhalt und Aufforstung von Waldflächen, Regenwasserauffangflächen und Durchlüftungskonzept inklusive.

„Wir müssen jetzt ins Handeln kommen“, betonte Regionaldirektor Duin während seines Vortrages und traf damit die Stimmung aller Podiumsteilnehmer und bekam großen Beifall aus dem Publikum.

Mit über 500 ha Gesamtfläche, von denen 156 ha zu Gewerbe- und Industriefläche werden sollen, ist der newPark eines der größten Flächenentwicklungsprojekte in NRW.

Über den newPark:
Der Sehnsuchtsort der zukünftigen Industrie, die nachhaltiges Wachstum und Klimaschutz in Einklang bringt, hat einen Namen: newPark. Die Fläche des newParks ist festgeschrieben im Landesentwicklungsplan NRW für landesbedeutsame, flächenintensive Großvorhaben der Industrie. Das projektierte Industrieareal befindet sich im nördlichen Ruhrgebiet, der Emscher-Lippe-Region, auf den ehemaligen Dortmunder Rieselfeldern in Datteln. Das Plangebiet verfügt über eine Fläche von 290 ha. Als vermarktbare Fläche sind 156 ha vorgesehen. Für die ersten 60 ha besteht jetzt Planungsrecht!

Industrielle Ansiedlungen werden eingebettet in eine Parklandschaft, die ökologisch hochwertig ausgestattet ist und antritt die Vision Nordrhein-Westfalens zur klimaneutralen Industrieregion in die Wirklichkeit umzusetzen. Zwei Branchen stehen dabei im Fokus: die boomende GreenTech-Branche mit wachstumsorientierten, mittelständischen Unternehmen sowie die vernetzte, digitale Produktion. Die Städte im Norden der Metropole Ruhr entwickeln mit dem newPark ihre Wirtschaftsstruktur fort und werden so weniger abhängig von konjunkturellen Schwankungen und Krisen.

Über die WiN Emscher-Lippe GmbH:
Die WiN Emscher-Lippe GmbH – kurz „WiN“ – ist die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die Emscher-Lippe Region, also für die Städte Bottrop und Gelsenkirchen sowie den Kreis Recklinghausen mit seinen zehn Städten. Sie versteht sich als Dienstleister für die Transformation für Unternehmen, Kommunen und Verbände der Region.

Für die drei großen Herausforderungen Demografie, Defossilisierung und Digitalisierung hat die WiN kleine spezialisierte Teams etabliert, die untereinander und mit den Stakeholdern der Region eng vernetzt sind. Sie pflegen auch einen engen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus den angrenzenden Kommunen und Kreisen in der Metropole Ruhr und im Münsterland.

Zum demografischen Wandel bietet die WiN mit der Regionalagentur und dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf Lösungsansätze, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Im Bereich der Digitalisierung hat sie mit SMART REGION Emscher-Lippe eine Dachmarke aufgebaut, die die Expertise in der Region bündelt. Für die Aufgabe des Umbaus der Industrie zur Klimaneutralität bietet die WiN Expertise in den Bereichen Circular Economy und Wasserstoff.

This post is also available in: Englisch